Gylippos spricht in Syrakus 414/413 v.Chr. gegen Athen. Er erwähnt dabei das Vorgehen der Athener gegen Melier und Skionaier, wobei zweitere mit den Athenern sogar blutsverwandt sind und trotzdem keine Gnade bei ihnen finden. Skione fällt nach dem Nikias-Frieden 421 v.Chr. Athen zu (Thuk. 5,18,7f.), wird belagert, entvölkert und von Flüchtlingen aus Plataiai neu besiedelt (Thuk. 5,32,1). Die angesprochene Verwandtschaft bezieht sich auf das gemeinsame Ioniertum von Skionaiern und Athenern. Diodor folgt hier der Tradition des Thukydides: Bei seinen Beschreibungen der Ereignisse vor und während der Sizilianischen Expedition spricht Thukydides immer wieder von der Instrumentalisierung von Stammverwandtschaft bei Ioniern/Athenern (vgl. 6,6,1-2; 9,1; 46,2; 50,4; 82,2-3; 84,2-3) wie Dorern/Lakedaimoniern (vgl. 3,86,2; 4,64,3-5; 61,2-4; 6,6,2; 76,2-4; 80,3; 7,5,4; 57,1-58,3), was, wie hier, in erster Linie in den Reden der Protagonisten Ausdruck findet. Wie Diodor betrachtet Thukydides diese Argumentation jedoch oft als Vorwand, so die Begründung der Athener, den Leontinern wegen der Verwandtschaft zu helfen (Diod. 12,54,1; Thuk. 6,6,1-2).
Verleger:
Institute of Ancient History and Classical Antiquities,
University of Graz
Datum:
1. Jh.v.Chr.
Datum:
2009
Objekttyp:
Text
Objekttyp:
DigitalObject
Zeitlicher/Räumlicher Bezug:
Skione
Zeitlicher/Räumlicher Bezug:
Melos
Identifikationsnummer:
http://hdl.handle.net/11471/504.10.19
Ist Teil von:
http://gams.uni-graz.at/ethnos
Digitales Objekt - Webseite:
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Sprache:
deu
Sprache:
eng
Sprache:
grc
Verbundene Objekte:
Onlineportal Alte Geschichte und Altertumskunde: Zwischen Hellenenbewusstsein und Poliszugehörigkeit
Rechte:
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Rechte:
http://creativecommons.org/licenses/by-nc-sa/4.0/
Quelle:
F. Vogel (nach I. Bekker, L. Dindorf), Diodori bibliotheca historica, Bd. 3, Buch XIII-XV.