In diesem Teil des Minos, welcher eine Definition für den Begriff des Gesetzes gefunden werden soll, geht Sokrates auf einen Einwand des Schülers gegen seine Definition des Gesetzes als eine wahre Meinung, d. h. eine Entdeckung dessen, was ist, ein. Dabei kommt der Schüler auf die Unterschiede zwischen den Gesetzen Athens (oder der Griechen im Allgemeinen) und denen der Barbaren oder auch jener in Lykaia (Arkadien) zu sprechen. Denn dort würden die Menschen andere Opfer als die restlichen Griechen darbringen, und zwar – wie aus Plat. Rep. 8,565d-e hervorgeht – Menschen. Deren Eingeweide würden mit anderem Fleisch vermengt als Opfer für Zeus Lykaios dienen und auch von Menschen verspeist werden. Eine derartige Erzählung findet sich bei Paus. 6,8,2 über einen Faustkämpfer namens Damarchos (oder Demainetos bei Plin. nat. 8,82) aus Arkadien. Der Kult des Zeus Lykaios ist nach Paus. 8,38,7 ein Geheimkult, in Notzeiten sollen ihm Menschenopfer dargebracht worden sein (vgl. Min. 315c), was zu Pausanias’ Zeiten jedoch nicht mehr üblich ist (Paus. 8,38,7). Isst man das mit anderem Fleisch vermischtes Menschenfleisch, so würde man für etwa 9 Jahre in der Wildnis leben und falls man in dieser Zeit kein menschliches Fleisch mehr isst, dann in einen Menschen zurückverwandelt werden (vgl. Plin. nat. 8,82)
Verleger:
Institute of Ancient History and Classical Antiquities,
University of Graz
Datum:
4. Jh.v.Chr.
Datum:
2008
Objekttyp:
Text
Objekttyp:
DigitalObject
Zeitlicher/Räumlicher Bezug:
Arkadien
Identifikationsnummer:
http://hdl.handle.net/11471/504.10.186
Ist Teil von:
http://gams.uni-graz.at/ethnos
Digitales Objekt - Webseite:
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Sprache:
deu
Sprache:
eng
Sprache:
grc
Verbundene Objekte:
Onlineportal Alte Geschichte und Altertumskunde: Zwischen Hellenenbewusstsein und Poliszugehörigkeit
Rechte:
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