Warum gibt es so wenige komische Frauen in der Filmgeschichte - oder Frauen, die mit Lust und zum Vergnügen des Publikums das Spiel von Liebe und Verstellung betreiben? Ist drastischer Humor, die Burleske, nur Männern reserviert, weil es den weiblichen Figuren doch nie an Anmut mangelt? Oder soll das patriarchale System daran Schuld sein, dass anarchische Komik allenfalls Männern zugesteht? Das kleine Häufchen der Komödiantinnen sticht jedenfalls auffällig ab von der großen Menge melodramatischer Heldinnen auf der Leinwand. Wo aber Frauen als Komödiantinnen auftreten, lautet die Frage: Wie vereinen sich dann Grazie und Groteske, Satire und - manchmal unverkennbar - Sex, Zeitgeist und unveränderliche Faszination im Spiel einer Komödiantin? Prominente Komödiantinnen im Film (u.a. Mary Pickford, Claudette Colbert, Sophia Loren, Carole Lombard, Brigitte Mira, Anke Engelkes) werden im ersten Heft der Reihe "Film-Konzepte" porträtiert: zum einen als Künstlerinnen, die ihr Handwerk raffiniert beherrschen, zum anderen als Zeitgenossen besonderer historischer Umstände, schließlich - von Fall zu Fall - als Ikonen der Weiblichkeit.