Vor einem Hintergrund, der sowohl Stadt als auch Land darstellt, sitzt auf einem dreistufigen Renaissancethron eine janusköpfige Justitia; sie hält in der linken Hand eine Waage, in der rechten ein Schwert. Vor ihr zur Linken eine Personengruppe, die mit Geld den Lauf der Justiz beeinflussen will, gegenüber eine durch einen Juristen vertretene Familie, die auf den Lauf der Gerechtigkeit baut in der Tat neigt sich die Waage dieser Seite zu. Interessant ist auch die Konzeption des Januskopfes: Mit offenen Augen blickt sie auf die Gruppe der reichen Bestecher, mit verbundenen Augen ist ihr Kopf zur Sache der Gerechten gewendet. Der schlafende Hund zu Füßen der Justitia ist als richterliches Attribut zu deuten, der schlafende Mann als Hinweis auf die beruhigende Wahrung der Gerechtigkeit. Eine andere Interpretationsvariante wäre, daß die Justitia für den schlafenden Richter und sein Attribut, den Hund, sozusagen stellvertretend handelt. Auf der Seite der Bestecher (teilweise sichtbar) ein feuerspeiendes Untier, vielleicht eine Anspielung auf die Hölle.
Verleger:
Institute of Austrian Legal History and European Law Developments, University
of Graz
Objekttyp:
Image
Objekttyp:
DigitalObject
Identifikationsnummer:
http://hdl.handle.net/11471/228.10.85
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Verbundene Objekte:
Rechtsikonographische Datenbank
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Quelle:
Holzschnitt: Practycke in civile saecken, Joost Damhouder, Rotterdam 1649, 10. ungezähles Blatt verso
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