Behandelt wird hier der Fall des Klostereintrittes: Der Vater schiebt mit einer aufgebenden, zugleich aber auch sein Verfügungsrecht (Munt) ausdrückenden Gebärde das Kind an der Schulter dem Abt zu, der als zukünftiger Gewalthaber dessen Handgelenk ergreift. Die äußere Form der Übertragung personenrechtlicher Gewalt kommt hier zum Ausdruck. Die rechte, nach unten gehaltene Hand des Kindes weist aber darauf hin, daß es auf Grund seines Alters keinen Einfluß auf diese Vorgänge haben kann (Inaktivität). Gleichzeitig wird auch die finanzielle Seite des Vorganges angesprochen: Der Vater übergibt einen mit Münzen gefüllten Pokal. Darin kann sowohl illegaler Ämterkauf als auch die Ausfolgung des Erbteiles des Eintretenden an das Kloster gesehen werden. Im Falle des illegalten Ämterkaufes könnte die ablehnende Handhaltung des Kindes auch als Zeichen des Widerspruche gedeutet werden, zumal der Abt ja nur die linke Hand ergreifen konnte.Soziale Differenzierung drückt sich im Sitzen des Abtes und im Stehen des Vaters und des Kindes aus.
Verleger:
Institute of Austrian Legal History and European Law Developments, University
of Graz
Objekttyp:
Image
Objekttyp:
DigitalObject
Identifikationsnummer:
http://hdl.handle.net/11471/228.10.32
Ist Teil von:
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Verbundene Objekte:
Rechtsikonographische Datenbank
Rechte:
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Quelle:
Buchmalerei: Decretum Gratiani, Causa I, 1. Hälfte 13. Jhdt.
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