In diesem Teil des Schiffskataloges werden die Besitzungen der Boioter beschrieben. Hypothebae meint sicher Theben, das in mykenischer Zeit und später nach dem 6. Jh. wiederum als Zentrum Boiotiens verstanden werden kann (so E. Visser, Homers Katalog der Schiffe, 274). Onchestos (Gründungsheros ist Onchestos, Sohn des Boiotos) mit dem Tempel des Poseidon war neben dem Athena Ithonia Heiligtum das bedeutendste Heiligtum Boiotiens (Vgl. u. a. Hes. frg. 219; Alk. frg. 325; Pind. Isth. 1,33; 3,37; Parth. 2 [=frg. 94b] 46). Onchestos stellt den Sitz der boiotischen Amphiktyonie dar und erscheint hier als identitätsstiftend für Boiotien. Die Lage des Heiligtums war strategisch günstig, da es an der Passstraße, die von Kopaisbecken zur Tenerischen Ebene führte, lag. (Vgl. A. Kühr, Als Kadmons nach Boiotien kam. Polis und Ethnos im Spiegel thebanischer Gründungsmythen, 289-294.) Eine eindeutige Lokalisierung des boitotischen Arne, des ebenfalls erwähnten Mideia sowie eines Ortes namens Nisa, welcher offensichtlich von religiöser Bedeutung ist, scheint bis dato nicht möglich. Anthedon hingegen ist bekannter, es gilt als Kultort des weissagenden Meergottes Glaukos Pontios, welcher Vater des Bellerophon ist (Paus. 9,22,6f.; vgl. Visser, Katalog, 281).
Verleger:
Institute of Ancient History and Classical Antiquities,
University of Graz
Datum:
7. Jh.v.Chr.
Datum:
2008
Objekttyp:
Text
Objekttyp:
DigitalObject
Zeitlicher/Räumlicher Bezug:
Boiotien
Identifikationsnummer:
http://hdl.handle.net/11471/504.10.124
Ist Teil von:
http://gams.uni-graz.at/ethnos
Digitales Objekt - Webseite:
http://gams.uni-graz.at/o:ethnos.223
Digitales Objekt - Thumbnail:
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Sprache:
deu
Sprache:
eng
Sprache:
grc
Verbundene Objekte:
Onlineportal Alte Geschichte und Altertumskunde: Zwischen Hellenenbewusstsein und Poliszugehörigkeit
Rechte:
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